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AndiB

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1

15.03.2015, 12:57

Festplatte defekt, wird (meistens) nicht erkannt

Hallo,

meine Festplatte ist defekt und ich würde gerne versuchen, die Platte oder wenigstens die Daten zu retten.
Die meiste Zeit wird die Festplatte nicht einmal als Gerät erkannt. Spontan geht es manchmal noch, dann werden aber die Partitionen der Festplatte nicht erkannt.

Die Ausgabe von lsscsi, wenn die Festplatte NICHT erkannt wird:

Quellcode

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julia@MrSmith:~$ lsscsi 
[2:0:0:0]	disk	ATA  	ST500DM002-1BD14 KC45  /dev/sda 
[6:0:0:0]	disk	Multi	Flash Reader 	1.00  /dev/sdb


...und WENN sie erkannt wird:

Quellcode

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julia@MrSmith:~$ lsscsi 
[2:0:0:0]	disk	ATA  	ST500DM002-1BD14 KC45  /dev/sda 
[3:0:0:0]	disk	ATA  	ST3750528AS  	CC46  /dev/sdc 
[6:0:0:0]	disk	Multi	Flash Reader 	1.00  /dev/sdb


Quellcode

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julia@MrSmith:~$ sudo smartctl -i /dev/sdc
smartctl 6.2 2013-07-26 r3841 [x86_64-linux-3.13.0-32-generic] (local build)
Copyright (C) 2002-13, Bruce Allen, Christian Franke, www.smartmontools.org

=== START OF INFORMATION SECTION ===
Vendor:           	/3:0:0:0
Product:          	
User Capacity:    	600.332.565.813.390.450 bytes [600 PB]
Logical block size:   774843950 bytes
>> Terminate command early due to bad response to IEC mode page
A mandatory SMART command failed: exiting. To continue, add one or more '-T permissive' options.


julia@MrSmith:~$ sudo smartctl -H /dev/sdc
smartctl 6.2 2013-07-26 r3841 [x86_64-linux-3.13.0-32-generic] (local build)
Copyright (C) 2002-13, Bruce Allen, Christian Franke, www.smartmontools.org

=== START OF READ SMART DATA SECTION ===
Log Sense failed, IE page [scsi response fails sanity test]


julia@MrSmith:~$ sudo smartctl -H -d sat /dev/sdc
smartctl 6.2 2013-07-26 r3841 [x86_64-linux-3.13.0-32-generic] (local build)
Copyright (C) 2002-13, Bruce Allen, Christian Franke, www.smartmontools.org

Read Device Identity failed: empty IDENTIFY data

A mandatory SMART command failed: exiting. To continue, add one or more '-T permissive' options.
julia@MrSmith:~$


GParted erkennt bei erkannter Festplatte noch die korrekte Größe. (698.64 GiB; laut Aufdruck 750 GB).

Obwohl ich zur Zeit von einer anderen Festplatte aus starte, erhalte bei booten ein "Gave up waiting for root device".

Hat jemand eine Idee, wo ich ansetzen könnte?

Da die Festplatte ja mal erkannt wird und mal nicht, vermute ich ein Hardwareproblem ... so etwas wie einen Wackelkontakt? Die Platine sie soweit noch in Ordnung aus.
Ich überlege, einmal die Kontakt zwischen der Platine und dem Rest der Platte mit Spiritus zu reinigen, oder zu versuchen, an eine baugleiche Platine zu kommen und die auszutauschen.

Vielen Dank im Vorraus, und viele Grüße
AndiB

2

15.03.2015, 14:44

Hi

mit Spiritus und Kontakten wäre ich immer etwas vorsichtig. Auch wenn das Zeug sehr schnell verdampfen soll, unter Umständen entfernst du nicht nur die Oxidschicht der Kontakte sondern auch andere, gewollte Schutzschichten.
Mehrfaches Stecken des Steckers sollte Kontaktprobleme beheben.

An deiner Stelle, würde ich die Platte ausbauen und mittels eines USB-Adapters an den Rechner anstöpseln. GGF. mit zusätzlicher Stromversorgung, sollte es sich um eine 3,5" IDE oder Sata Platte handeln.
Dann kannst du flexibler an und abstecken und musst nicht immer neu starten.

Wie alt ist die Platte denn? Kann natürlich sein, dass der Controller oder ein anderes Bauteil die Füße hoch genommen hat. (Ich tippe auf nen Spannungsregler oder Kondensator) Würde erklären, warum die manchmal noch läuft.
Da würde der Platinenaustausch helfen. Aber so eine zu finden, könnte schwierig werden.

Sollte die Platte mal erkannt werden, mache am besten ein 1:1 Abbild auf eine andere (USB-) Platte mittes dd oder einem ähnlichem Werkzeug. Dann kannst du auf der heilen Platte mit dem Image rumprobieren die Daten zu retten.

VG

(PS: Es gibt nen Unterschied zwischen GB (1000) und GiB (1024). )
"Das Leben ist zum lachen da, `drum nehm´ ich Psychopharmaka" (Die Ärzte, Living Hell)

3

15.03.2015, 17:33

Sollte die Platte mal erkannt werden, mache am besten ein 1:1 Abbild auf eine andere (USB-) Platte mittes dd

Das würde ich SOFORT machen, solange sie noch erkannt wird. Damit kann es nämlich jederzeit vorbei sein, und die ganzen Versuche mit smartctl, etc. nützen dann auch nichts mehr. Wenn du ein gutes Image davon hast, kannst du immer noch mit der Hardware herumspielen.
Ich würde es auch nicht über USB machen, sondern im Rechner, weil es schneller geht. Außerdem mit dd_rescue statt dd, weil das bei Lesefehlern abbricht, dd_rescue versucht es bis zum Erfolg. Wenn die Platte dabei aussteigt, kannst du mit entsprechenden Parametern neu starten und so das Image Stück für Stück zusammenfangen. Dafür solltest du die man-page parat haben.
Beim Erstellen dieser Nachricht kamen keine Tiere zu Schaden.
me is all sausage
but don't call me Ferdl

AndiB

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4

16.03.2015, 20:54

Schon einmal vielen Dank für die Antworten!

Inzwischen habe ich den Eindruck, die Festplatte wird nur noch erkannt, wenn der Rechner / die Platte mindestens eine halbe Stunde lang schon läuft ... vielleicht muss ein defektes Bauteil erst warm werden?

ddrescue läuft, wenn auch ziemlich langsam. Morgen mal schauen, wie erfolgreich er die Nacht über war.

5

16.03.2015, 22:23


Inzwischen habe ich den Eindruck, die Festplatte wird nur noch erkannt, wenn der Rechner / die Platte mindestens eine halbe Stunde lang schon läuft ... vielleicht muss ein defektes Bauteil erst warm werden?

Könnte durchaus sein. Besonders Elkos (in deinem Fall wahrscheinlich Tantal-Chip) sind für solche Effekte bekannt.
Kann aber auch sein, dass ein Spannungswandler, wenn er kalt ist, nicht genügend Leistung zum Anfahren der Platte bringt. Nach ein paar Versuchen und mit etwas Glück schafft er es dann, dem Motor genügend Energie zu liefern, bis dieser die Platten in Schwung hat.

Wenn du das Image der Platte hast, solltest du die Platte auf jeden Fall nicht mehr nutzen. Aus Spaß könntest du den Fehler suchen, aber wirklich verlässlich wird sie dennoch nicht mehr sein. Dazu wurden die übrigen Bauteile durch das defekte Teil zu sehr belastet.
Ich wünsche viel Erfolg.

Vg
"Das Leben ist zum lachen da, `drum nehm´ ich Psychopharmaka" (Die Ärzte, Living Hell)

6

17.03.2015, 00:43

Hallo.

Einen Vorschlag hätte ich noch. Ich hatte vor einigen Jahren, können 6 gewesen sein, ein ähnliches Problem. Damals konnte ich meinen Rechner nicht mehr starten. Der MBR war defekt. Zum Glück hatte ich eine Paragon PM CD. Mit dieser CD startete ich den Rechner. Dann bin ich auf Laufwerk Datenrettung gegangen. Dort wurden im FAT1 oder 2, das sind die Kopien von FAT0, noch Startbare Partitionen gefunden die ich wieder her gestellt habe und der Rechner lief wieder.
Das gleiche kannst Du auch mit GParted machen. Im schlimmsten Fall kannst Du mit Gparted eine neue Partitionstabelle erstellen. Damit wäre ich an deiner stelle lieber vorsichtig ich habe sowas nur auf leeren FP gemacht. Ich weiß nicht was passiert wenn dort schon Daten drauf sind.
Wenn bei dir FAT0 defekt sein sollte wird mit Paragon eine Kopie auf FAT1 geschrieben. Dann wird FAT0 ausgeschaltet und der Rechner startet nur noch mit FAT1.

Beiträge: 570

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7

17.03.2015, 00:59

Einen Vorschlag hätte ich noch. Ich hatte vor einigen Jahren, können 6 gewesen sein, ein ähnliches Problem. Damals konnte ich meinen Rechner nicht mehr starten. Der MBR war defekt.

Beim TE ist nicht der MBR defekt, sondern die Festplatte. Aber trotzdem Danke für deinen Tip. YmmD :thumbsup:

8

17.03.2015, 01:11

als alternative könnte ich noch Linux Knoppix vorschlagen. damit konnte ich bis jetzt immer Daten retten.

9

17.03.2015, 01:28

Ich hätte noch eine alternative. Linux Knoppix DVD. Mit ihr konnte ich bis jetzt immer Daten retten. Nur wenn das BIOS die FP nicht erkennt ist das Problem nicht gelöst. könnte auch EFI Extensible Firmware Interface sein. der nachvolger vom BIOS. da hab ich keine Ahnung.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »UBUNTULI« (17.03.2015, 01:47)


10

17.03.2015, 07:03

meine Festplatte ist defekt und ich würde gerne versuchen, die Platte oder wenigstens die Daten zu retten.

Daten zu retten ist immer eine kritische Sache. Ein Erfolg ist ungewiss. Wir alle wissen, dass Festplatten anfällig sind und eine begrenzte Lebensdauer haben. Deshalb habe ich mir bereits vor Jahren angewöhnt, meine Arbeiten nicht nur lokal auf dem Rechner zu speichern, sondern sie möglichst sofort auch auf einem externen Datenträger zu sichern. Ich habe bereits zwei ordentliche Festplatten-Crashs hinter mir, das war zwar nicht angenehm, aber niemals stand ich vor der Frage "Wie rette ich jetzt meine Daten?".

Eine defekte Festplatte zu tauschen und eine neue neu einzurichten ist keine große Sache, wenn man die Arbeitsdaten bereits vor dem Crash "gerettet" hat. Fehlende Datensicherung scheint ein weit verbreitetes Übel zu sein, geht man von der respektablen Anzahl der Hilfe-meine-Daten-sind-weg-Threads, quer durch die Forenlandschaft, aus. Deshalb möchte ich das mal an dieser Stelle deponieren, auch wenn es im gegenständlichen Fall nicht wirklich weiter hilft.

Man kann es nicht eindringlich genug sagen: Daten müssen rechtzeitig und regelmäßig gesichert werden. :!:

Greetz Bluegrass

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11

17.03.2015, 08:02

Zitat

Man kann es nicht eindringlich genug sagen: Daten müssen rechtzeitig und regelmäßig gesichert werden.


:thumbup:

Ich hatte noch nie einen Festplatten Crash. Aber was das Sichern angeht, bin ich ein Pedant. Es geht vorallem um Bilder und Musik, an die ich nie wieder kommen würde. Alles andere ist für mich Zweitrangig. Ein neues System ist ja ruck-zuck wieder installiert. Deswegen würde evtl. ein einfaches Kopieren der wichtigsten Dinge auch reichen.
Ich habe dd noch nie benutzt. Das kopiert doch alles Byte für Byte ? Auch den ungenutzten Platz ? CloneZilla klont nur das, was wirklich belegt ist, geht also wesentlich schneller.

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, und normalerweise gebe ich solche Tipps nicht, aber in so einem Fall würde ich nicht mehr lange experimentieren, mir eine neue Platte besorgen, und die alte entsorgen. Schon aus dem Grund, weil ich Angst hätte das ein evtl. defektes Bauteil grösseren Schaden anrichten könnte.

Zu meiner Grundausrüstung gehört: Rescatux, CloneZilla und gParted und zwar als Live CD. Geht auch als CD-RW so muß ich keine CD's verballern und kann eine neuere Version wieder auf diesselbe CD brennen.
Mit diesen 3 CD's oder auch auf einem USB Stick als Multisystem kann ich 99,9% aller gängigen Systemprobleme beheben.

Das Image eines Systems zu machen, wobei mir egal ist ob es sich um ein stabiles oder ein Testsystem handelt, dauert nicht lange, und ist einmal in der Woche bei mir Pflicht, bzw. ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. Und sogar diese Image sichere ich zusätzlich noch auf einer externen Platte, für den Fall der Fälle.
Ich hatte in den letzten Jahren auch noch nie das Problem, das ein Image defekt war, oder sich nicht zurückspielen ließ.
Leser, die nicht lesen können, sind ein Trost für Autoren, die nicht schreiben können.

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17.03.2015, 12:00

ich hatte meinen ersten 1997. Seit dem habe ich mir angewöhnt meine Daten regelmäßig auf externe Datenträger zu sichern. ich habe sogar noch 18 Disketten von Windows95.
Ich habe bereits zwei ordentliche Festplatten-Crashs hinter mir

ich bin damals mit dieser FP in ein Computer Fachgeschäft gegangen der mir wichtige Daten von dieser Platte retten konnte. Ich weiß leider nicht mehr wie das ging. Es war nur ein Schwarzer Bildschirm zu sehen. Es kann die DOS Ebene von Windows gewesen sein oder ein Terminal von Linux.
Daten zu retten ist immer eine kritische Sache. Ein Erfolg ist ungewiss.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »UBUNTULI« (17.03.2015, 12:12)