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1

18.10.2011, 23:11

Umstieg von Ubuntu auf Gentoo

Hallo zusammen,

ich muss da mal eine Frage ins Blaue stellen.

Ist ein Umstieg von Ubuntu auf Gentoo ratsam, wenn ich mir dadurch ein System auf die Beine stellen möchte, welches exakt auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ist?

- Also nur die Pakete enthält, die ich für mich benötige.
- Eine stabile/maximale Performance liefert.
- Bestenfalls mit geringem Wartungs-/Update-Aufwand auskommt.
- Auf gekachelte, transparente und slidende Kinkerlitzchen verzichtet.
- Sich qualitativ spürbar (so ca. 15%) von Natty/Oneiric abhebt.

Seit geraumer Zeit habe ich den Eindruck, dass Ubuntu immer mehr mit Paketen überladen wird. Da steckt mittlerweile vieles drin, was ich nicht brauche. Zwar lässt sich einiges davon entfernen, allerdings bleibt auch vieles wegen der Abhängigkeiten drin.

Auch wird mir die Bedienung zu verspielt. Das weicht mir alles viel zu sehr von der Tatsache ab, dass da ein Arbeitsgerät und kein Kinderspielzeug vor mir steht.

Fakt ist auch, dass sich die Performance mit den letzten 3 Ubuntu-Version jeweils ein ganz klein wenig verschlechterte.

Ein weiterer Hintergrund ist der, dass ich unangenehmen Überraschungen wie dem Zeitgeist einen Riegel vorschieben möchte.
Ich finde es nicht gerade prickelnd, dass derartig fragwürdige Neuerungen installiert werden und - vom Normal-User unbemerkt - Benutzeraktivitäten aufzeichnen.
Der Zeitgeist mag zwar in Verbindung mit der Suche in Unity sein Daseinsrecht haben. Aber die Vorstellung dass (übertrieben ausgedrückt) HinzUndKuntz sehen können, dass ich am Nachmittag auf Truecrypt zugriff und anschließend ein Kundenprojekt bearbeitete, lässt einen Gedankenschluss zu, der in meinen Augen ein Sicherheitsrisiko darstellt. In jedem Fall geben die Logs Aufschluss über Speicherort, Datenstrukturen und Speicher-Taktiken (also in welchem Verhältnis bestimmte Dateien zueinander stehen). Und das empfinde ich mal als einen ziemlich krassen Eingriff in die Sicherheit der eigenen Daten.

Das mögen jetzt alles Punkte sein, die sich mehr oder weniger leicht beheben lassen, aber sie mindern meine Ubuntu-Begeisterung.
Allerdings blicke ich nicht so ganz durch, ob sich der Installationsaufwand eines Gentoo's wirklich rechnet. Nach dem, was ich bislang gelesen habe, erwartet mich da ja doch eine Menge Arbeit. Vielleicht verspreche ich mir zu viel.

Wer kann mir dazu aus eigener Erfahrung etwas sagen?
Unter www.konditor-rezepte.de betreibe ich eine Internetseite mit Backrezepten aus der Zeit um 1900. Freue mich über jeden Besuch ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »NocheinIngo« (19.10.2011, 18:45)


2

18.10.2011, 23:44

Probiere es doch einfach aus. Soviel ich weiss, ist Gentoo für Leute mit Linuxerfahrung ganz gut.
Du könntest natürlich auch eine Minimalinstallation von Ubuntu machen. Käme fast auf das Gleiche raus.
Wie das geht steht in unserem Wiki ganz gut beschrieben.

Skadi

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3

19.10.2011, 01:17

Hallo,

Bestenfalls mit geringem Wartungs-/Update-Aufwand auskommt.


dabei bist Du bei Gentoo ganz schlecht aufgehoben, denn es ist alles sehr zeitaufwendig, jedes Programm was Du installieren willst, wird auf deinem System erst kompiliert und dann installiert, wenn Du abends damit anfängst, hast Du am nächsten Tag z.B. Gnome installiert, die ganze Zeit ist der Rechner erst mal damit beschäftigt alles zu kompilieren, auch später ist es so bei den Updates, Du bekommst immer nur die Quelldateien die dann erst einmal wieder kompiliert werden müssen, es ist somit alles sehr zeitaufwendig, dass ist meine persönliche Erfahrung mit Gentoo. Dann treten auch beim kompilieren Fehler auf, die Du dann wieder lösen musst, denn ohne kommst Du da nicht weiter, es ist dann auch noch ein ständiges suchen nach Lösungen, was auch sehr viel Zeit kostet. Da ist es mir doch lieber, fertige Pakete zu haben, meine Meinung.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Skadi« (19.10.2011, 01:20)


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19.10.2011, 08:51

so in etwa hatte ich das auch aus den Erfahrungsberichten herausgelesen, die ich Google entlocken konnte. Allerdings waren die teilweise recht alt, sodass ich mir nicht sicher war, wie weit man dem noch Glauben schenken darf.

@6C33C - das "einfache Ausprobieren" ist mein Schwachpunkt. Dafür fehlt mir die Zeit. Wenn ich das mache, muss es in ein Zeitfenster zwischen der normalen Arbeitszeiten passen. Und da habe ich so meine Befürchtungen.
@skadi - Wenn ich dich richtig verstehe, rutsche ich mit jeder Aktualisierung in einen ähnlichen Arbeitsumfang wie bei der Erstinstallation. Das wäre für ein Produktiv-System nicht gerade optimal.

Den Tipp bezüglich Ubuntu-Minimal werde ich mal befolgen und mich da schlau machen. Wobei mich hier in erster Linie interessiert, ob ich Gwibber, Zeitgeist und Unity völlig außen vor lassen kann. Auf meinem jetzigen System will er mir das halbe System löschen, wenn ich die Pakete entfernen möchte.
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.not

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19.10.2011, 08:54

Wenn du ein reines Produktivsystem brauchst bist du, vor allem am Anfang, mit Gentoo bei der schlechtestmöglichen Wahl gelandet. Bei der Ubuntu-Minimalinstallation kannst du eigentlich relativ genau bestimmen, was du haben möchtest. Vorausgesetzt natürlich, du lehnst die Kommandozeile nicht strikt ab.

Zitat

Weiss jemand wo man dieses Zeug, welches Poettering raucht, kaufen kann? Und brennt das dann auch mit nem normalen Feuerzeug? Oder brauch ich da jointd dazu, um den Rauch zu erzeugen?

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19.10.2011, 09:06

mit der Kommandozeile kann ich leben. Allerdings bekam ich gerade eine Mail der Zenith Bank Compensation Unit, die mir 500.000 $ zusichert. 8) Ich werde mir also wahrscheinlich nen Admin "kaufen" den ich in Zukunft mit meinen Problemchen in den Wahnsinn treibe. Schön, dass die Lösung manchmal so einfach ist. :D

Ne, ernsthaft. Werde mir Minimal mal genauer zu Gemüte führen. Vielleicht bin ich da tatsächlich besser aufgehoben.
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Skadi

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19.10.2011, 09:56

@skadi - Wenn ich dich richtig verstehe, rutsche ich mit jeder Aktualisierung in einen ähnlichen Arbeitsumfang wie bei der Erstinstallation. Das wäre für ein Produktiv-System nicht gerade optimal.


ja so kann man das sehen, Gentoo und BLFS ist was für Leute, die Linux von Grund auf verstehen wollen, um mal selbst eine Distro zu bauen, es macht auch Spaß, aber es kostet auch sehr viel Zeit.

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20.11.2011, 13:10

@skadi - Wenn ich dich richtig verstehe, rutsche ich mit jeder Aktualisierung in einen ähnlichen Arbeitsumfang wie bei der Erstinstallation. Das wäre für ein Produktiv-System nicht gerade optimal.


ja so kann man das sehen, Gentoo und BLFS ist was für Leute, die Linux von Grund auf verstehen wollen, um mal selbst eine Distro zu bauen, es macht auch Spaß, aber es kostet auch sehr viel Zeit.


Gentoo schön und gut aber wer wirklich was lernen will ist dort etwas fehl am Platze.

Einfach FreeBSD oder wenn es Linux sein soll LFS nehmen alles andere ist das gegen Kindergeburtstag.
Chrome OS + Bill OS = Auf die Knie und Danke Diene Liebe deinen Gott!
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20.11.2011, 13:32

Gentoo schön und gut aber wer wirklich was lernen will ist dort etwas fehl am Platze.
Ganz so strikt würde ich das nicht sehen. Gerade durch das schon angesprochene häufige "selbst Hand anlegen" lernt man zwangsläufig eine ganze Menge über das System und seine Zusammenhänge. Dazu kommt, daß sogar essentielle Systemprogramme maximal mit einem Mindestmaß an Konfiguration installiert werden und man daher sogar diese größtenteils manuell einrichten muss. Wer dabei nichts lernt, muss schon sehr resistent sein :)
Die Lernkurve ist dabei natürlich -je nach Zeitkontingent- ziemlich flach, aber einprägsam. Man muss aber auch sagen, daß die zugehörige Community nicht gerade klein und idR auch sehr hilfsbereit ist. Außenseiter unter den Außenseitern eben :D
Ich werde mir also wahrscheinlich nen Admin "kaufen"
Da ich derzeit noch auf meine 25% von den 6 Mio.$ aus Uganda warte, stehe ich mittelfristig gerne zur zur Verfügung. ^^
Beim Erstellen dieser Nachricht kamen keine Tiere zu Schaden.
me is all sausage
but don't call me Ferdl