Sie sind nicht angemeldet.

  • »RidOfWinFinally« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 16

Registrierungsdatum: 25.08.2012

Derivat: Ubuntu

Architektur: 64-Bit PC

Desktop: GNOME 2.x

  • Nachricht senden

1

03.02.2014, 18:30

Installation geschrottet wg. chmod-Typo - wie reparieren?

Mir war zwar bewusst, dass man bei sudo aufpassen muss, aber nach 3 Jahren ist es dann doch passiert:
Habe den Punkt vorm Slash vergessen und mit

Quellcode

1
sudo chmod -R 550 /*
mir mein schönes "antikes" Lucid Lynx zerschossen >:-O

Im Single User Mode habe ich versucht, das durch

Quellcode

1
sudo chmod -R 770 /*
zu heilen und kam auch ein kleines Stückchen weiter.
Für sudo / sudoers wird mir immerhin gemeldet, dass der Default 440 ist, was ich auch eingestellt habe.

Zur Zeit startet das System nicht und es gibt auch im Single User Mode alle paar Sekunden eine Fehlermeldung, dass der init-Prozess nicht gestartet werden konnte (genaue Fehlermeldung kann ich morgen nachliefern). Nun meine Fragen:

1. Gibt es eine Übersicht, welches die wichtigsten Ordner und Dateien sind und ihre Default-Rechte?
2a. Kann ich die korrekten Rechte über die Live- oder Installations-CD von Lucid Lynx wieder herstellen OHNE eine komplette Neuinstallation?
2b. Ggf. geht 2a. nicht, aber Upgrade auf neueste LTS-Version, weil dann eh neue Dateien aufgespielt werden (OHNE Daten zu überschreiben)? Ich will wg. Unity zwar ungern von LL weg, aber das wäre dann wohl die Strafe für o.g. Riesendummheit... :-/

Danke schon mal!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »RidOfWinFinally« (05.02.2014, 22:31)


Beiträge: 456

Registrierungsdatum: 14.03.2011

Derivat: Lubuntu

Architektur: 64-Bit PC

  • Nachricht senden

2

03.02.2014, 22:03

Hallo,

vielleicht ist das hier etwas, was dein Problem lösen könnte.

Gruß,
schmetterling

Beiträge: 570

Registrierungsdatum: 15.11.2013

Derivat: unbekannt

Version: gar kein Ubuntu

Architektur: unbekannt

Desktop: unbekannt

Andere Betriebssysteme: Linux 4.10.1-1

  • Nachricht senden

3

03.02.2014, 22:10

Ich würde eventuelle Daten sichern und ein aktuelles Ubuntu installieren. Wäre der einfachste und effizienteste Weg. Lucid ist nicht mehr supported.
Und wegen Unity. Da gibt es ja mehr als genug Alternativen wenns denn nicht gefällt.

  • »floogy« ist männlich

Beiträge: 3 071

Registrierungsdatum: 10.03.2005

Derivat: Ubuntu

Architektur: 64-Bit PC

Desktop: GNOME 3.0

Andere Betriebssysteme: debian

  • Nachricht senden

4

03.02.2014, 22:44

Ja, eigentlich ist da nichts mehr zu machen. Man kann aber z.B. eine chroot-Umgebung bootstrappen und diese als Blaupause für die wichtigsten Dateiberechtigungen hernehmen, indem man sie per selbst angefertigtem Skript ausliest und auf das beschädigte System überträgt.

https://lists.debian.org/debian-user/2000/01/msg03560.html
http://qref.sourceforge.net/Debian/refer…html#s-survival

Das ist aber nur für Bastler zu empfehlen. Du kannst auch versuchen mit Hilfe einer Live-CD in das beschädigte System zu chrooten und dort mit dpkg --get-selections etc. (s. Link oben) die Liste der installierten Pakete sichern und außerdem Deine wichtigen Daten und Konfigurationen aus $HOME und /etc usw. sichern und als Blaupause beim neu Aufsetzen verwenden.

EDIT: Das ist mal ein Fall in denen rpm basierte Distributionen einen Mechanismus der Reparatur anbieten. Ähnliches ist mir für deb basierte Distributionen nicht bekannt:

Quellcode

1
2
rpm --setugids -a # To reset ownership
rpm --setperms -a # To reset permissions

http://superuser.com/questions/315834/ho…-root-directory

Hier werden einige Möglichkeiten diskutiert so ein kaputtes System durch reinstallation wiederzubeleben.
http://hyperlogos.org/page/Restoring-Per…s-Debian-System

Hier finden sich weitere Ansätze:
http://unix.stackexchange.com/questions/…r-777-in-ubuntu

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »floogy« (04.02.2014, 11:44)


  • »RidOfWinFinally« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 16

Registrierungsdatum: 25.08.2012

Derivat: Ubuntu

Architektur: 64-Bit PC

Desktop: GNOME 2.x

  • Nachricht senden

5

05.02.2014, 22:23

Bootstrapping klappt nicht

Vielen Dank an schmetterling und insbesondere floogy - sehr wertvoll, spezifisch und ausführlich, eure Beiträge!

Ich dachte, ich fange erstmal mit der einfachsten, schrittweisen Methode an:
ich bekam alle paar Sekunden eine Fehlermeldung

Quellcode

1
init: rsyslog main process (<PID>) killed by ABRT signal
- sicherlich wg. falsch gesetzter Rechte, wie ich dachte.
Gleichzeitig hatte ich ganz zu Beginn eine Fehlermeldung bekommen "sudoers hat falsche Rechte, muss 440 sein" und es daher damit auch bei /sbin/init versucht - Schnapsidee!
Jetzt konnte ich nicht mal mehr über Single User Mode ins System, Fehlermeldung u.a. "Kernel panic" ;(

Nun gut, es kann immer noch schlimmer kommen.

Meine Daten konnte ich bisher auch noch nicht sichern, weil ich den USB-Stick nicht gemountet bekam, weil angeblich das Filesystem fehlte, habe es sowohl mit mount -t auto und als auch -t msdos (ist das aktuelle System, habe ich an anderem Rechner ausgelesen) versucht - erfolglos.

Da ich (offensichtlich) nicht so der Könner bin, habe ich es erstmal ohne Skripte etc. versucht, auch wenn der letzte Link von floogy ja genau mein Problem darstellt, bin also der Anleitung von schmetterling gefolgt (wiki.ubuntuusers.de/chroot/Live-CD) und habe die CD der Erstinstallation benutzt und entspr. alle Schritte so gemacht.

Unsicher war ich mir bei dem Punkt "Es muss für ein ext-formatiertes System der Befehl ... ausgeführt werden" - fdisk -l liefert folgendes:

Quellcode

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Disk /dev/sda: 128.0 GB, 128035676160 bytes
255 heads, 63 sectors/track, 15566 cylinders
Units = cylinders of 16065 * 512 = 8225280 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x0008bf6b

   Device Boot      Start         End      Blocks   Id  System
/dev/sda1               1       12351    99203125   83  Linux
/dev/sda2           14841       15567     5827585    5  Extended
/dev/sda3   *       12351       14841    19998720   83  Linux
/dev/sda5           14841       15567     5827584   82  Linux swap / Solaris

Partition table entries are not in disk order


und habe dann sda1 auf /mnt und sda3 auf /mnt/boot gemountet und alle weiteren Schritte durchgeführt, bekomme aber nach

Quellcode

1
sudo chroot /mnt /bin/bash


die Fehlermeldung

Quellcode

1
chroot: cannot run command '/bin/bash': No such file or directory
- aber natürlich gibt es das, mit Rechten 755.

Woran kann das liegen? Sobald ich mit chroot aufs System komme könnte ich die Rechte manuell reparieren, ich habe die alle mal abgefragt und in eine Datei geschrieben.


Vielen Dank!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »RidOfWinFinally« (06.02.2014, 09:48) aus folgendem Grund: Komplette Ausgabe von fdisk -l einkopiert.


  • »floogy« ist männlich

Beiträge: 3 071

Registrierungsdatum: 10.03.2005

Derivat: Ubuntu

Architektur: 64-Bit PC

Desktop: GNOME 3.0

Andere Betriebssysteme: debian

  • Nachricht senden

6

05.02.2014, 23:46

chroot: cannot run command '/bin/bash': No such file or directory

Dann gibt es das wohl unter /mnt/bin/bash nicht, da Du ja in /mnt chrooten willst.

Kannst Du denn von der Live-CD auf Deine Daten zugreifen? vfat-gemountete Usb-Sticks eignen sich nicht so sehr für ein Backup Deiner Daten.

Versuche sonst die sash nach /mnt zu installieren, wie hier dargestellt:

Quellcode

1
# dpkg --root /mnt -i sash_3.7-10build1_amd64.deb


sash amd64 edit: s. link sash weiter oben für i386, falls in Deinem Fall nötig(?).

Quellcode

1
wget http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/pool/universe/s/sash/sash_3.7-10build1_amd64.deb

Danach sollte das hier funktionieren:

Quellcode

1
sudo chroot /mnt /bin/sash


http://en.wikipedia.org/wiki/Stand-alone_shell

Ich würde den Fokus aber eher auf Daten- und Konfigurationsrettung legen und eine Neuinstallation anstreben.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »floogy« (05.02.2014, 23:57)


7

05.02.2014, 23:54

habe dann sda1 auf /mnt und sda3 auf /mnt/boot gemountet

Bist du sicher, daß das deine Aufteilung war?

Ich meine, wenn man schon eine separate /boot hat, legt man sich die eher als kleine ganz am Anfang an. Könnte sda3 nicht eher deine /home gewesen sein?
Ohne die Größenangaben/Postionen kann man das halt auch nicht erahnen. Aber du wirst es wissen. Nur, daß du dir am Ende nicht auch noch die eigenen Dateien zersemmelst...

Und ja, ich hätte auch sofort zu einer harten Maßnahme geraten. Ich hatte sowas schonmal mit angesehen und es war eine traurige, ergebnislose Tortur. Eine chroot- oder ähnliche Methode kann man in Betracht ziehen, wenn sich der Aufwand wirklich dafür steht. Immerhin müssen im Extremfall einige hunderttausend Dateien bearbeitet werden, wobei viel Systemkenntnis und Mitdenken nötig ist. Am Ende kann man aber nie sicher sein, ob das ganze durchgegart wird.
Beim Erstellen dieser Nachricht kamen keine Tiere zu Schaden.
me is all sausage
but don't call me Ferdl

  • »RidOfWinFinally« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 16

Registrierungsdatum: 25.08.2012

Derivat: Ubuntu

Architektur: 64-Bit PC

Desktop: GNOME 2.x

  • Nachricht senden

8

06.02.2014, 10:12

Lieber floogy, lieber Fredl,

danke für eure schnellen Antworten - ich stimme euch zu, dass Datenrettung mein Ziel sein sollte und danach Neuinstallation.

Da ich mir ja nun leider init zerschossen habe, versuche ich das via LiveCD und chroot.

Zitat

Ich meine, wenn man schon eine separate /boot hat, legt man sich die eher als kleine ganz am Anfang an. Könnte sda3 nicht eher deine /home gewesen sein? Ohne die Größenangaben/Postionen kann man das halt auch nicht erahnen.

Ich habe die fdisk -l Ausgabe oben aktualisiert, ggf. ist daraus was zu schließen. Das wäre mir am liebsten: aus LiveCD heraus Stick (as is: msdos, damit ich noch eine Sicherungskopie auf meinem Windoof-Bürorechner speichern kann) mounten, Daten sichern und dann Neuinstallation.

Zitat

Kannst Du denn von der Live-CD auf Deine Daten zugreifen? vfat-gemountete Usb-Sticks eignen sich nicht so sehr für ein Backup Deiner Daten.

Zur Frage: nein, leider nicht, das war mein Ziel der chroot-Aktion oder gibt es einen einfacheren Weg (Klicken im Dateisystem oder in der Konsole wechseln geht nicht wg. Permissions bzw. der Befehl sudo cd /home/... geht ja nicht)?

Was wäre einfacher und sicherer in Bezug auf den USB Stick? Aus der LiveCD heraus über GNOME auch als ext3 formatieren?

Viele Grüße

9

06.02.2014, 10:48

Ich habe die fdisk -l Ausgabe oben aktualisiert, ggf. ist daraus was zu schließen.
Zumindest die Größenverhältnisse. Ob du wirklich 100GB fürs System inklusive /home und 20GB extra für /boot (dahinter) hattest, oder 100GB fürs komplette System und eine 20GB als /home extra, das solltest du selbst wissen. Mit einem Live-System kann man das aber auch leicht anhand der Verzeichnisse sehen. Entweder sind in sda3 Dateien mit Namen vmlinuz-* oder eben Verzeichnisse mit Usernamen. Oder auch ganz was anderes, dann war sda3 die Systempartition und sda1 was anderes. Einfach mounten und reinsehen.

Für die Datenrettung solltest du keine aufgeblasene Voll-Installations-CD nehmen, sondern ein einfaches Rettungssystem, wie zB finnix oder SystemRescueCD. Für die paar Kommandos im Terminal überlebt man das. Dafür hat man keine Probleme mit diesen vollautomatischen DemUserAllesAbnehmenWollen-Mechanismen.

Wenn du die Daten über den Stick zu Windows bringen willst, ist es nicht sinnvoll ihn auf etwas zu formatieren, das Windows nicht wirklich gut versteht. Also lass ihn auf FAT. Deine eigenen Dateien kannst du davon auch wieder in ein Linux importieren, denn zumindest da sind die Rechte ziemlich eindeutig zu reproduzieren.

"sudo cd /home" brauchst du überhaupt nicht, wenn du das /home einmal identifiziert hast. Boote einfach finnix o.ä., mounte die entsprechende Partition und den Stick und dann ziehe mit "rsync -av /home-mountpoint/evtl-noch-homeverzeichnis /stick/mountpoint/" die Daten rüber. Wenn du soweit bist, kann ich (oder ein anderer Supporter) es dir auch genauer ansagen.
Beim Erstellen dieser Nachricht kamen keine Tiere zu Schaden.
me is all sausage
but don't call me Ferdl