Hallo schreck,
in unserer Abteilung verwenden wir auch Ubuntu Server als Cross-Entwicklungsplattform und zwar schon seit 2008 (wo wir von der Nicht-Professional-Version von Suse umgestiegen sind).
Mein persönlicher Eindruck, bzw. einige Gedanken dazu, ohne Anspruch auf absoluten Überblick:
Prinzipiell funktioniern die Rechner sehr gut, mit den Updates hatte ich nur einmal vor Jahren ein Problem, dass in der RAM-Disk auf ein Symbol zugegriffen wurde, welches nicht definiert war. Ich musste damals die RAM-Disk "auspacken", den Fehler beseitigen und wieder "einpacken". Seither liefen alle Updates ohne Probleme durch.
Was mich eher stört, ist die Tatsache, dass ich das Gefühl habe, dass Canonical bei der Vorgabe der Entwicklungsrichtungen manchmal blauäugig ist. Eine Firma allein kann hier einfach in gewissen Bereichen keinen Standard prägen und für alle Eventualitäten durchentwickeln. Im Speziellen hat bei mir der von Canonical im nicht ausgereiften Zustand reingedrückte Upstart-Mechanismus für Probleme gesorgt, die von Canonical wochenlang/monatelang nicht beseitigt werden konnten - die Rechner liefen, wenn sie eine spezielle Konfiguration hatten (Homeverzeichnis auf NFS-Server + ...) einfach nicht mehr hoch. Hier wirkte für mich Canonical eher hilflos, der Bugbearbeiter hat (nach längerem "Herumdoktorn" ) nach Vorschlägen bei den Anwendern nachgefragt. Ich habe mir dann selbst eine Lösung überlegt, welche die NFS-Mounts erst mit einer Zeitverzögerung durchführte und nicht mehr direkt über "auto" in der /etc/fstab. Erst längere Zeit danach gab es dann einen offiziellen Bugfix; viele Betroffene sind damals abgesprungen und haben auf andere Systeme gewechselt.
Die Dinge, die man in der letzten Zeit bezüglich X-Server bei den Desktop-Systemen hörte, gehen ungefähr in die gleiche Richtung. In manchen Bereichen scheint man bewusst "mit dem Kopf durch die Wand" zu gehen und muss dann Rückzieher machen, die dann für die Anwender wieder erneuten Aufwand bedeuten.
Davon abgesehen ist Ubuntu Server schon ein rundes System, das ich, wenn es nicht zu schlimme Querschüsse gibt, weiterhin verwenden werde - schon um mir die notwendigen Anpassungen an ein neues System zu sparen.
Vielleicht ist aber der Suse Linux Enterprise Server etwas restriktiver, was Neuerungen anbelangt und damit berechenbarer.
Überlegen und ev. testen sollte man die Sache aber zu Beginn; ein späterer Umstieg ist immer ein großer Zusatz-Aufwand.
Wie gesagt, nur ein paar Gedanken meinerseits...
LG
Werner