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  • »UbuntuPaule« ist männlich
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09.02.2020, 19:44

Mein Datensicherungskonzept

Vorwort: Wegen des großen Interesses aktualisiere ich diesen Beitrag von Zeit zu Zeit inhaltlich. Ihr könnt unter dem Beitrag die Zeitpunkte der Aktualisierung sehen. Schaut also gelegentlich gern mal wieder rein.


Da es immer mal wieder im Forum Gespräch ist, stelle ich hier mal etwas ausführlicher mein Datensicherungskonzept vor:
Ich unterscheide 2 Arten von Daten: Nutzer- und Systemdaten. Diese liegen auf unterschiedlichen Festplatten.

Dann versuche ich mich vor unterschiedlichen Verlustrisiken zu schützen:
Software-Fehler: z.B. ein Partitionsschaden
Hardware-Fehler: z.B. Festplattenschaden
Bedienungsfehler: ich selber stelle auch ein Risiko dar, weil Menschen (auch häufiger mal) Fehler machen
Schadsoftware: z.B. die berühmt, berüchtigte und gefürchtete Datenverschlüsselung = Erpressung (Ja! - ich kenne die Linux-Sicherheitskonzeptdebatte)
äußere Einwirkungen: Feuer, Diebstahl, Vandalismus, (Lösch-)Wasser usw.


Und so sichere ich die Daten:

Nutzerdaten werden auf einer internen HDD abgelegt, die von einer zweiten gespiegelt (RAID1) wird, und eine weitere in Reserve hat. Damit sollten die Daten weitestgehend im laufenden Betrieb gesichert sein. Und ja, ein Restrisiko bleibt.
Von Zeit zu Zeit archiviere ich dann zusätzlich auf einer USB-HDD mittels >grsync<.
Wichtig: Genau genommen sind es zwei USB-HDD's. Und wie ich jetzt fest stellen musste, sollten alle jüngsten Sicherungen vor dem Rücksichern gedoppelt werden, da auch beim Zurücksichern Festplatten heftigen Schaden nehmen können. Bei meinem aktuellen Fall hoffe ich es mit TestDisk , was mir jüngst über den Weg gelaufen ist, reparieren zu können. Es soll aber recht gute Arbeit leisten.



Systemdaten liegen auf einer SSD, damit die Programme schneller starten, was insbesondere beim W10 von Bedeutung ist, dass auf einer VM liegt.

Bei der SSD vermeide ich es Daten zu löschen, da wiederholtes beschreiben des selben Blocks ihn killen kann, und damit die gesamte Platte gleich mit, und das ohne große Vorwarnung (=SSD-Krankheit). Da ich geplanter maßen sehr, sehr reichlich Speicherreserve habe, gönne ich mir ganz genüsslich diesen Luxus.
Übrigens habe ich aus gleichem Grund in den Rechner einen fetten RAM eingebaut, was da für sorgt, das die swap-Partition eigentlich nicht beschrieben wird, und damit auch nicht mehrfach! Auch über die swap kann man einer SSD den Gar aus machen, weil hier natürlich permanent einzelne Blöcke mehrfach beschrieben werden. Denn wird der Rechner runter gefahren, werden die Daten in der swap gelöscht! Und beim nächsten Neustart beginnt selbiges von vorn (im doppelten Sinne! ;) ).

Die SSD-Partitionen werden per Clonzilla in eine Klon-Datei auf schon oben erwähnter USB-HDD gesichert. Dieses mache ich insbesondere, unmittelbar bevor ich, für meine Verhältnisse, gravierende Eingriffe am System vornehme. Habe ich Mist gebaut, oder hat was nicht so geklappt wie es soll, dann ist der Schaden binnen einer 3/4 Stunde behoben. Deutlich schneller, als wenn ich mich erst lange durchs Forum, Wiki's und Blogs durch arbeiten muss. Dabei bleibt der Kopf für meine eigentliche Arbeit frei und das Forum hat auch mehr Ruhe vor mir!
:!: Achtung:
Wie ich jetzt (Aug. 2021) schmerzlich erfahren musste, greift Clonzilla nicht auf MBR/Bootsektor zu und hat diese bei mir folglich auch nicht gesichert. Das Programm "dd" soll es wohl können. Ich habe es wegen der vielen Schadens-Warnungen noch nicht eingesetzt, werde mich aber nun mal damit befassen müssen. Wer hierzu sachdienliche Hinweise hat, ist herzlich eingeladen sie hier zu schreiben. Egal, ob sie zu Clonzilla, MBR/Bootsektor (einschließlich "efi") oder zu dd passen.
Ich habe aber auch diesen Beitrag gefunden, der eine Lösung per Skript anbietet, und diesen Beitrag, der das Problem vermutlich erklärt.

Wenn mal wieder größere Updates rein gekommen sind, dann schreibe ich natürlich auch einen Klon. Genau genommen sind es aber zwei Klone, denn ich schreibe sie für die einzelnen Partitionen und dann nochmal für die gesamte Platte. Da die Klone in der Nacht erstellt werden, ist es halt eine Nacht mehr beim Schreiben, jedoch sind Partitions-Klone schneller zurück geschrieben. Ob es nun Sinn macht Platten-und Partitionsklone zu schreiben, weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber schaden wird es auch nicht.
:!: Achtung:
Und an dieser Stelle sei erwähnt, das es möglich ist drei (!) Festplatten auf einmal zu beschädigen, ich habe es gerade (Aug. 2021) erlebt! Daher ist es klug auch eine Sicherung von der Sicherungs-Festplatte zu haben! Denn die habe ich mir beim Zurücksichern zerschossen.

Und dann haben Klone noch den angenehmen Nebeneffekt, dass die MBR, die Pratitionstabelle (siehe Ergänzung weiter oben) und die sonst im Betrieb befindlichen Betriebssystem-Dateien mit gesichert ist. Wer hat nicht schon mal Boot-Probleme gehabt!? ;) Aber auch dieses ist kein 1000 %-iges Allheilmittel, wie ich jüngst feststellen durfte.
Wichtig ist aber, dass (auch alte, geänderte) Passwörter, Home-Verzeichnis, und, diverse Listen anderweitig gespeichert werden, um schnell wieder einen voll einsatzfähigen Rechner zu haben.

Naja, und wenn es schon eine externe HDD ist, dann kann ich sie auch outdoor lagern, und habe damit auch Feuer und Co. abgesichert. Leider zicken die HDD's derzeit rum. Ob es was mit der Lagerung zu tun hat, dass versuche ich gerade heraus zu finden.

Es handelt sich bei den USB-HDD's um 2TB Platten. Das habe ich deshalb gemacht, weil bei größeren Platten irgend etwas beim Schreiben anders läuft. Weitere Info's gibt es hier. Um an der Front nicht Probleme zu bekommen, fiel die Wahl auf 2TB, was einerseits genügend Platz ist, und andererseits mich vor dem Studium von diesem Technikkram bewahrt.


In absehbarer Zeit wird es dann ja auch noch eine Umstellung von Ubuntu 16 auf jüngeres geben. Auch dabei wird mir der Klon helfen, denn ich kann auf U16 arbeiten, und trotzdem den sagen wir 18er aufbauen. Da das vermutlich einige Tage in Anspruch nehmen wird, bis alles auf dem neuen System läuft, kann ich mittels Klon immer zwischen beiden Systemen wechseln. Was natürlich wichtig ist, weil ich ja auch noch einen Broterwerb habe, und der braucht immer einen vollständig einsatzbereiten Rechner! Aktuell arbeite ich aber daran, das "Upgrade" mittels Dualboot und Neuinstallation zu erreichen. Wenn es klappt, spare ich mir eine Menge Zeit und Arbeit, was Klon-Schreiben und Rücksichern nun mal mit sich bringen.

Klone bleiben bei mir mindestens ein halbes Jahr liegen. Der Grund ist die Tatsache, dass Schadsoftware die unangenehme Tatsache mit sich bringen kann, dass sie sich im System einnistet, sofort ein kleinen "bin gut angekommen-Gruß" an den Bösewicht zurück sendet und sich dann für einige Monate schlafen legt. Das tun die gerne, damit man den Absender nicht mehr wirklich ermitteln kann. Das "Cyber Competence Center", angesiedelt beim hessischen Innenministerium, nannte in 2019 einen Zeitraum zwischen 3 bis 6 Monaten. Sollte also z.B. mein Rechner verschlüsselt werden, so hole ich einen alten Klon raus, spiele die Updates ein, und zeige dem Bösewicht, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, den Mittelfinger! :D

Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieses Konzept sehr hilfreich ist. Es liegt zwar eine fürchterliche Ressourcenverschwendung vor, aber das ist eben der Preis für Admin-Arbeit mit begrenztem Wissen. Dieses Konzept wird sicherlich nicht jedem zusagen, aber bei mir hat es sich im groben und ganzen bewährt!

… und wer Lust hat, kann mir gerne eine Rückmeldung geben!

LG 's Paule
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Mein Datensicherungskonzept

Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von »UbuntuPaule« (06.08.2021, 18:27) aus folgendem Grund: 29.07.2021 Einarbeitung neuer Erkenntnisse und Korrekturen// 06.08.2021 Grund: Colnzilla und MBR


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05.04.2021, 08:56

Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Klingt sehr aufwendig. Ich denke, dass man unterscheiden muss, zwischen wichtigen und unwichtigen Daten. Und bei 3 verschiedenen Speicherorten sollte man auf der sicheren Seite sein

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06.04.2021, 21:23

Zitat

Ich denke, dass man unterscheiden muss, zwischen wichtigen und unwichtigen Daten.

...hmm, also ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das ab dem Moment unwichtig ist, ab dem es überhaupt wichtige Daten in nennenswertem Umfang gibt. Denn dann brauche ich ein verlässliches Sicherungssystem, und die unwichtigen Daten werden dann halt luxoriös mit gespeichert. Bei mir werden die Nutzer-Daten ja nicht nach wichtig/unwichtig gespeichert, sondern so, dass ich sie wieder finde. Also den ganzen Kuchen sichern, und nicht nur die Rosinen. Und Betriebssystemdaten sind sowieso alle extrem wichtig!


...ist aber nett von Dir eine Rückmeldung zu bekommen, das freut mich! :thumbsup:

...oh, naschibar, das sehe ich ja jetzt erst: Du bist ja ganz frisch hier - herzlich willkommen!
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